Donnerstag, 28. November 2013

Pink City



Etwas verspätet folgt noch der Bericht über unsere Reise nach Jaipur.

Am ersten Tag haben wir nicht viel gemacht, weil wir alle ziemlich müde waren. Nach dem Frühstück/Mittagessen/Brunch hab ich mich nochmal hingelegt und hab richtig fest geschlafen, bis wir um halb sechs dann raus sind und ein bisschen durch die Altstadt gelaufen sind. Eigentlich wollten wir einen geführten Stadtrundgang machen, aber leider wurde die Tour ausgerechnet an diesem Abend nicht angeboten weil Sonntag war. Also sind wir einfach so losgezockelt und dann aber ziemlich schnell in einem winzigen Restaurant hängen geblieben, das oben auf der Stadtmauer „untergebracht“ war. Wir durften auch die Küche besichtigen und von allen Sachen probieren, die wie probieren wollten.

Am nächsten Tag sind wir, bewaffnet mit Lonely Planet, zu einem von demselben empfohlenen Stadtspaziergang aufgebrochen. Ähm, irgendwie enden solche Ausflüge in Rajasthan IMMER in Schal- und Schmuckgeschäften. Räusper. Leider haben wir dadurch ziemlich viel Zeit für die ersten 20% des Spaziergangs gebraucht (wer legt aber auch eine Tour an, bei denen die ersten beiden Straßen aus den Schmuck- und Klamottenbasaren bestehen??), und so blieb leider keine Zeit mehr, den berühmten City Palace (bis heute zum Teil Wohnsitz der ehemaligen Herrscherfamilie) genauer anzuschauen, aber ein Besuch auf dem Iswari Minar Swarga Sal ging sich noch aus. Dabei handelt es sich um ein hoch aufragendes Minarett ohne Moschee, das früher als Aussichtsturm diente und von dem man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die sie umgebenden Berge hat.

Danach ging sich noch ein schnelles Abendessen in einem ziemlich guten (endlich!) Restaurant aus und dann mussten wir auch schon zum Busbahnhof. Die Eile wäre aber gar nicht so nötig gewesen, denn unser Sleeperbus war gecancelt und wir mussten auf einen „viel besseren“ (O-Ton Busbahnhofangestellter) Seaterbus umsteigen, der eine halbe Stunde später abfuhr. Na toll, wieder eine halbe Nacht in irgendeiner verknoteten Stellung im Bus zubringen. War dann aber nicht ganz so schlimm, denn da genug Sitze freiblieben, hatten zumindest Anne und ich jeweils zwei zur Verfügung. So musste ich mich nicht ganz so feste zusammenfalten.

Um vier Uhr morgens kamen wir dann in Delhi an, wo uns unser treuer Taxifahrer, der uns selbst zu unmöglichsten Zeiten an unmöglichsten Orten in Delhi abholt, schon erwartete und Gott sei Dank ziemlich flott nach Hause brachte.

Am Dienstag bin ich dann wundersamerweise ziemlich ausgeschlafen in die Schule getappt - und stellte, als der Dozent so komische Uni-Blätter austeilte, fest, dass offensichtlich heute die Abschlussprüfung ist und nicht Mittwoch (so, wie es letzte Woche noch verkündet wurde). Na ja, ging ganz gut, hoffentlich bestanden, meine Präsentation hatte ich dann auch noch schnell Dienstag gehalten und war somit am Mittwoch vom Unterricht befreit.

Der Abschnitt IILM ist somit schon wieder Geschichte und ab jetzt bin ich frei ;o))))



Hawa Mahal - "Palast der Winde"

Blick auf Tiger Fort

Iswari Minar Swarga Sal

New Gate - eins der Tore zur Altstadt

Wasserausgabe


Selbstbedienung ;o)


Verkehrschaos in Jaipur I

Verkehrschaos in Jaipur II

kunstvolle Straßenlaterne


Sonntag, 24. November 2013

Die Träne auf der Wange der Ewigkeit



Vorgestern Abend haben Jan, Anne und ich uns nach Agra aufgemacht. Wir sind mit dem Zug in der Sleeper Class gefahren und es war viel besser als ich befürchtet habe. Die Liegen bzw. Sitze waren recht sauber, unsere Abteilgenossen waren halbwegs in Ordnung - nur ziemlich laut war es. Ich habe festgestellt, Inder scheinen irgendwie nicht leise sein zu können. Geredet wird entweder laut oder in voller Lautstärke, beim Telefonieren geht das Ganze sogar noch eine Stufe höher, denn das Gegenüber ist ja weiter weg. Und falls das Handy mal nicht zum Telefonieren in Gebrauch ist, müssen unbedingt Mails abgefragt werden oder eins der beliebten Jump ‘n‘ Run-Spiele gespielt werden. Das aber zum Glück ohne Ton. Die Smartphoneitis scheint sich hier noch sehr viel epidemieartiger ausgebreitet zu haben als in Europa…

In Agra angekommen, sollte uns ein Fahrer vom Hotel abholen. Nach kurzer Suche haben wir einen Inder entdeckt, der mit einem Schild, auf dem Jan’s Name stand (fast richtig geschrieben), auf uns wartete. So haben wir Shabbu kennen gelernt.
Er hat uns dann auch gleich zum Hotel gefahren, nachdem er uns mit dem Gepäck geholfen hat - drei 60-Liter-Rucksäcke plus Taschen und Kameras in einem Tuc-Tuc zu verstauen ist gar nicht so ohne! Auf der Fahrt dahin hat er Anne und mir ein kleines Notizbuch gegeben, mit der Aufforderung, zu lesen. Darin haben andere Traveller aufgeschrieben, was sie mit Shabbu als Fahrer so alles erlebt hatten - Shabbu erklärte uns nämlich, man könne ihn für einen ganzen Tag mieten und er würde uns dann zu allen Sehenswürdigkeiten fahren. Weil schon wirklich viele in das Buch geschrieben hatten und alle begeistert zu sein schienen - und weil der Preis passte - entschlossen wir uns, den Versuch zu wagen. Los gehen sollte es am nächsten Morgen um 05:30 Uhr - weil der Taj Mahal bei Sonnenaufgang so spektakulär sein sollte.

Na, was soll ich sagen. Gestern um halb sechs haben wir uns also aus dem Bett gequält und Shabbu hat schon auf uns gewartet. Im Dunkeln sind wir dann die letzten Meter zum Westtor des Taj gegangen, wo trotz der frühen Stunde sicher schon an die 200 Leute da waren. Der Ticketschalter war noch gar nicht offen, aber nach einer Weile konnten wir von der Ticketschlange in die Schlange vor dem Tor wechseln. Wir mussten da immer noch eine Weile warten - und hinter uns wurde die Schlange länger und länger. Wir waren wirklich froh, dass wir so früh da waren (und angeblich sind es morgens immer noch wenig Leute!). Kurz vor „Einlass“ mussten wir leider noch was sehr Negatives erleben: eine deutsche Familie (Mama, Papa, erwachsene Tochter) ist einfach über die Absperrung geklettert und hat sich ein kleines Stück hinter uns in die Reihe gedrängt. Das löste ungläubige Blicke aus (und bei mir das Bedürfnis, mich bei der daneben stehenden indischen Familie zu entschuldigen) - und ich habe zu Anne laut und auf Deutsch gesagt, was ich von solchem Verhalten halte. Wenigstens die Tochter hat mich gehört.

Am Eingang selbst fand die übliche Personen- und Taschenkontrolle statt. Die Taschenkontrolle war etwas willkürlich, denn während einer sein Notizbuch mitnehmen durfte, durfte das der andere nicht - und ich musste meine Hustenbonbons abgeben, durfte aber die Trinkflasche behalten - und die Pfeffersprays mussten weg. Weil wir keinen Guide hatten, musste ich die Sachen in den Locker Room bringen (und durfte sie nicht am Eingang hinterlegen), denn sonst würden sie weggeschmissen. Na ja, die Hustenbonbons hätte ich mir ja noch einreden lassen - aber die Pfeffersprays in den Müll? Never ever! Also wieder raus („Yes Ma’am, you can go straight throught afterwards, no queue!“) und zum Locker Room drei Straßen weiter (ohne Scherz!). Auf dem Weg hab ich noch ein anderes deutsches Mädel getroffen, die die Vordrängelaktion auch mitbekommen hatte und sich genau so wie ich darüber aufgeregt hat. Dadurch wurde der Weg etwas kürzer.

Bis ich wieder am Eingang war, war die Sonne schon fast aufgegangen und ich sauer. Geholfen hat auch nicht, dass der Wachmann mir erklären wollte, dass ich mich noch mal anstellen sollte - ich bekam Schützenhilfe von einer weiteren Touristin, die auf ihren Mann wartete und erklärte, ihnen habe man dasselbe gesagt wie mir. Nach einigem Hin und Her durfte ich dann rein, nochmal Taschenkontrolle und endlich war ich durch.

Wir waren insgesamt ca. zweieinhalb Stunden da und mir ist nicht langweilig geworden dabei. Den Taj aus dem Nebel aufsteigen zu sehen war schon spektakulär und auch die Gartenkulisse bzw. das Red Fort über dem Fluss waren toll anzusehen. Eine Herausforderung wie immer war das Fotografieren - ohne reinlatschende Menschen.

Um halb zehn hat uns Shabbu wieder abgeholt und wir sind erst mal zum frühstücken auf die Dachterrasse unseres Hotels gegangen - auch von da hatten wir einen guten, unverstellten Blick auf den Taj.

Danach haben wir uns noch den Baby Taj, das Itimad-ud-Daulah, angeschaut. Das ist das Grabmal der Großeltern von Mumtaz Mahal (für welche der Taj gebaut wurde) und heißt deswegen Baby Taj, weil es dem großen recht ähnlich sieht. Es wurde auch nur ca. 30 Jahr zuvor erbaut. Hier war es um einiges friedlicher und viel weniger überlaufen wie im Taj Mahal. Wir haben während des Tages übrigens noch mehrmals einen Blick auf diesen werfen können - und die Menschenmassen ab dem späten Vormittag waren unvorstellbar!

Ein weiteres Highlight ist auf jeden Fall das Rote Fort von Agra. Leider ist nur ein kleiner Teil zugänglich, weil es nach wie vor auch militärisch genutzt wird. Auch hier sind sehr viele Touristen (indische wie ausländische), aber man kann sich auch gut einfach mal hinsetzen und die zahmen Streifenhörnchen beobachten und/oder füttern. Der Palast im Inneren des Forts ist aus weißem Marmor und man kann auch den Turm bestaunen, in dem Shah Jahan von seinem Sohn acht Jahre lang bis zu seinem Tod gefangen gehalten wurde. Wie der ehemalige Mogul konnten auch wir sein Lebenswerk, das Grabmal seiner Frau, durch die Fenster betrachten.

Abends sind wir dann in ein vom Lonely Planet empfohlenes Restaurant essen gegangen - ich hab was halbwegs Gutes erwischt, aber Annes und Jans Essen war wohl einfach nur vergessenswert. Daraufhin haben wir Shabbu angerufen und ihn gebeten, uns doch zu dem anderen Restaurant zu fahren, das er und empfohlen hätte.
Dort angekommen fanden wir einen riesigen und wunderschönen Garten vor, der uns aber leider zu kühl war. Hinter dem Haus zeigte uns der Chef dann noch seine Welpen, nachdem ich vorhin schon den Papa derselben ausgiebig gestreichelt hatte.

Wir sind dann aber recht früh nach Hause gegangen - aber erst nachdem wir auch noch in Shabbu’s Buch geschrieben hatten - weil wir heute früh schon wieder um vier Uhr rausmussten - unser Zug nach Jaipur ist um fünf abgefahren.

So, jetzt sitze ich hier in Rajasthan und bin hungrig (in anderthalb Stunden gibt’s Brunch), müde und verschnupft - und jetzt geh ich erst mal Duschen!

Tor im Agra Red Fort

Garten im Agra Red Fort

Blick auf den Taj vom Agra Red Fort

Agra Red Fort

Brunnen im Agra Red Fort

Amar Singh Gate (Agra Red Fort)

Diwan-i-Am (öffentliche Audienzhalle im Agra Red Fort)

Musamman Burj (Gefängnis Shah Jahans) im Agra Red Fort


Itimad-ud-Daulah (Baby Taj)

Tor zum Itimad-ud-Daulah

Durchbrochenes Fenster (Itimad-ud-Daulah)

Marmoreinlegarbeiten (Itimad-ud-Daulah)

Szene am Yamuna River



Langsam weicht der Nebel...

Taj Mahal in der Morgensonne

Lichtspiele im Taj





Westtor des Taj Mahal

Montag, 18. November 2013

Kamelmarkt in Pushkar



Nach einer wenig aufregenden Woche in Delhi haben Anne, Jan und ich uns Freitagnacht nach Pushkar aufgemacht. Die Reise erfolgte diesmal im Sleeperbus, das heißt anstatt Sitzen sind im Bus links und rechts Schlafkabinen angebracht wo man relativ bequem liegt. Der Bus sollte am „Old Punjab Bus Stand, Shop No 6, near Old Delhi Railway Station“ abfahren - aha -, also sind wir am Abend mit der Metro an den Chandni Chowk gefahren und nach einigem Hin und Her (weil die Einheimischen selbst nicht so genau wussten - oder wissen wollten - wo das ist) mit dem Tuc-Tuc zum Busstand. Diskussion um den Preis as usual. Dort angekommen mussten wir leider ziemlich lange warten weil der Bus über eine Stunde zu spät kam. Das ist mit dem Riesenrucksack auf dem Rücken nicht so ganz witzig, denn es war ziemlich spät schon und man konnte den Rucksack wegen des wirklich üblen Drecks am Boden nicht abstellen. Ich hab mich dann auf einen freien Gartenplastikstuhl vor einem der Shops gesetzt, musste das aber mit ein paar blöden Sprüchen von Indern und dem ständigen Uringeruch (aus der Klo-Gasse neben dem Shop) bezahlen. Aber wenigstens sitzen ;o)
Na, als der Bus denn kam, war es innen drin wenigstens sauber und auch wenn ich öfter mal aufgewacht bin wegen der indischen Fahrweise sind wir morgens um neun wohlbehalten in Pushkar - verzeihung, irgendwo am Straßenrand einer Ausfallstraße - angekommen. Hier hat uns Marc, der Besitzer unseres Hotels, und sein Sohn mit den Motorrädern abgeholt und zum Hotel gefahren. Marc ist Franko-Kanadier, lebt aber mit seiner indischen Frau und den Kindern schon genauso lange hier, wie ich auf der Welt bin. Das Hotel an sich ist richtig super, wir wohnen in einer Art Bungalow mit direktem Zugang zum Garten und auch die Pferdeboxen grenzen direkt an - juhu!! Es ist echt schön hier und mir gefällt, dass hier Hunde, Rinder und Pferde (die aber angebunden) direkt im Garten herumspringen.

Am ersten Tag haben wir uns erstmal von der Busfahrt erholt und sind, nachdem es etwas abgekühlt hatte (hier herrscht quasi Wüstenklima - tagsüber sehr warm, nachts ziemlich kühl), in die Stadt gelaufen. Das ist dann in eine ausgiebige Shoppingtour ausgeartet, denn Rajasthan ist berühmt für seinen Silberschmuck. Außerdem habe ich meine Schalsammlung erweitert… Und wir sind ein paar Hindupriesterin in die Hände gefallen, die so ihre ganz eigene Vorstellung von Religion hatten. Anne und ich hatten Jan in einem Restaurant „zurückgelassen“ weil wir noch ein paar Meter weiter laufen wollten und Jan keine Lust mehr zum Einkaufen hatte. Wir sind dann ziemlich gleich am Pushkar Sarovar (See) gelandet, wo wir von ebenjenen Priestern darauf hingewiesen wurden, dass man hier nicht fotografieren darf. Unsere Erklärungsversuche, dass wir nur das Bergpanorama weit HINTER dem See fotografiert hatten (wir wussten ja, dass man an den Ghats nicht fotografieren durfte wegen der badenden Pilger), fruchteten gar nichts, aber wir wurden eingeladen, doch eine Gebetszeremonie zu machen. Na ja, damit sich die Gemüter beruhigen, dachte ich, kann’s ja nicht schaden. Anne und ich bekamen jeder einen separaten Priester und dann mussten wir die Gebete nachsprechen und bekamen Blumen die zerpflückt wurden und dann in den See geworfen. Tja, und dann kam die Stelle an denen die netten Leute Geld wollten. Wir hätten jetzt gefälligst was zu spenden, und zwar in Euro, nicht in Landeswährung. Ich war völlig überrumpelt und sagte ihm, ich hätte überhaupt keine Euro dabei (stimmte ja auch) und überhaupt nur zehn Rupien, wurde er richtig böse und hat uns danach ziemlich beschimpft und gesagt, was wir hier eigentlich wollten und wir sollten verschwinden. Sehr freundlich…

Wir sind dann noch bis abends in der Stadt unterwegs gewesen, aber ich persönlich war nach dem Abendessen ziemlich froh, dann zuhause angekommen zu sein. Man muss sich vorstellen, dass Pushkar gewöhnlich ca. 15.000 Einwohner hat, während sich während der Messe hier bis zu 500.000 Menschen aufhalten. Dementsprechend voll war es und außerdem hat sich der Ausnahmezustand ungut auf die Gruppen junger Männer ausgewirkt, die sich wohl mindestens betrunken oder auch sonstwie berauscht hatten und teilweise extrem lästig waren. Das ging von verbalen Belästigungen bis hin zu „zufälligen“ Berührungen - wobei wir uns schon zu helfen wussten. Trotzdem war ich froh, in der Gruppe unterwegs zu sein.

Gestern wollten wir ziemlich früh los, um pünktlich im Stadion zu sein. In dem Restaurant, in dem wir tags zuvor zu Abend gegessen hatten, hatten wir nämlich ein Programmheft bekommen und die Abschlusszeremonien mit Kamelparade und -rennen, Pferderennen etc. sollte um neun beginnen.
Ich wurde schon vor dem Frühstück aufgehalten, weil die schwarze Stute, die fünf Meter vor unserer Tür ihre Box hat, eine Kolik hatte und nicht aufstehen konnte oder wollte. Ich hab dann Marc informiert, der mit der indischen Gemächlichkeit eine halbe Stunde später nach ihr geschaut hat - da ging’s ihr aber dann schon besser, und sie hatte mir auch schon meine Frühstücksbanane aus der Tasche geklaut und verspeist.

Nach dem Frühstück sind wir ziemlich flott Richtung Stadion marschiert - so schnell es bei den Menschenmassen eben ging. Kurz nach neun waren wir da - und durften sofort auf der Ehrentribüne „for Foreigners“, direkt neben den VIP und den VVIP, Platz nehmen. Mittlerweile hätten wir’s ja besser wissen müssen - um neun hat natürlich gar nichts angefangen. Die Damen für den Abschlusstanz liefen zwar schon im Stadion herum, aber bis viertel vor elf hat sich mal überhaupt nichts getan. Bis dahin hatte sich dann auch die Kapelle direkt vor uns in Stellung gebracht und zwei, drei Stücke gespielt und die Damen tanzten, und dann kamen die Kamel- und Pferdeparaden und eine Art Pferderennen, bei denen die Reiter mit einem ewig langen Stab einen Quader, ich nehme an, aus Styropor oder was Ähnlichem, aufspießen mussten - aus dem vollen Galopp! Außerdem gab es noch ein Kamelrennen, das trotz der menschlichen Eckpfeiler ziemlich unkoordiniert ablief und die Ehrung der schönsten Kuh (oder so). Die Kühe fanden das allerdings gar nicht witzig (verständlich, mehrere hatten richtig volle Euter und eine konnte kaum mehr richtig laufen). Mehrere haben sich auch losgerissen, und eine raste sogar in Richtung Haupttribüne. Hui, wie die Inder rennen können…
Danach sind wir noch hinter dem Stadium über den „Mela Ground“ gelaufen, also die Sanddünen, wo der Markt an sich stattfand. Kamele waren irgendwie kaum mehr da, aber dafür jede Menge Pferde und Rinder - und freilebende Schweine.
Es war ziemlich heiß, deswegen sind wir recht bald geflüchtet und sind ins nächstbeste Restaurant gegangen. Mal nicht auf den Lonely Planet zu hören war in diesem Fall ein Fehler - der Service war unter aller Kanone und vom Tempeldach nebenan glotzten die jungen Männer die Touris an. Neben uns am Tisch saßen allerdings zwei Touristinnen, denen Anne die Titel „Dumm und Dümmer“ verpasste, weil sie sich a) direkt neben eine Gruppe junger Inder gesetzt haben und b) freundlichst mit ihnen geplaudert haben. Das mag ja bei uns nicht wirklich eine Sensation sein, aber hier kann das einfach falsch und als sexuelles Interesse aufgefasst werden. Einer der Kerle klebte dann auch an ihnen wie Fliegen am Honig und ist mit den zweien dann auch aus dem Restaurant raus.

Und dann machten wir den Fehler. Ich suchte nach einem bestimmten Armband und wir sind in diesen einen Juwelierladen rein. Und da saßen wir dann mehr als drei Stunden. Der wirklich nette ältere Herr hat immer neue Schätz hervorgezaubert und wir haben - alle drei - immer mehr für uns entdeckt. Schlussendlich, nach harten Verhandlungen, haben wir auch alle was gekauft und waren völlig erschöpft. Wir haben uns zum Little Italy in unserer Straße geschleppt, wo wir richtig leckere Suppen, Salate und (in meinem Fall) leicht verkochte Tagliatelle alla boscaiola (aber immerhin ohne irgendwelche indischen Gewürze!!!!) bekommen haben. Außerdem Bierdosen mit Alufolie umwickelt und in Pappsaftbechern serviert ;o) danach waren wir richtig fertig und nach einer Dusche (Wasserfarbe: schwarz) fiel ich einfach nur noch ins Bett.

Heute haben wir ausgeschlafen und nachher werden Anne und ich noch reiten gehen, abschließende Einkäufe tätigen und nach dem Abendessen in den nächsten Sleeperbus kriechen.

Im Sleeperbus ;o)

Mein Bettchen in Pushkar (wird mit Feivel geteilt *lol*)

Ein Teil unseres Begrüßungskomitees in Pushkar

Finde den Fehler...

Warten auf den Abschlusstanz der Pushkar Fair 2013

Eine Teilnehmerin der Pushkar Fair 2013

Sieger des Moustache-Wettbewerbes einige Tage zuvor

Kamelparade

Kamelparade

...immer noch Kamelparade...

...immer noch...

...das auch...

Mela Ground

Wild(?)Schwein

Mela Ground

Zwei bis drei Kamele



Pferdeparade - Kinder einer Reitschule zeigen ihr Können

Pferderennen

Menschenmassen im Stadion

Holi-Farben auf dem Sadar Bazaar

Pushkar Sarovar bei Nacht

Garküche am Sadar Bazaar

Ziege auf Mauer

Gratisausgabe von Bananen


Zuckerrohrpresse für Zuckerrohrsaft